HomeNewsPomodorini del Piennolo del Vesuvio DOP – Goldäpfel vom Vesuv

Pomodorini del Piennolo del Vesuvio DOP – Goldäpfel vom Vesuv

News aus Italien von Ursula Prügger Ulimengo S.r.l.
Partnerin von foodward und Reiseleiterin der Food-Study-Tour nach Neapel

Jahrein, jahraus Tomaten? Heute werden wir in unseren Supermärkten tagtäglich, saisonunabhängig, mit Tomaten versorgt und nicht immer fragen wir uns woher sie kommen und wie sie angebaut werden. Es zählt zu einer Selbstverständlichkeit sie im Sortiment zu finden.
Wer sich mit Saison-Produkten ernährt wird allerdings in den nächsten Monaten auf frische Tomaten wieder verzichten müssen, ausser er kann auf die Pomodorini del Piennolo del Vesuvio DOP zurückgreifen.

© Fotos Ulimengo S.r.l.

 

Was sind Piennolo-Tomaten und wo wachsen sie

Diese besonderen Tomaten wachsen nur in etwa 18 Dörfern auf kleinen Terrassen in einer Höhe von 150 m bis 450 m rund um den Vesuv. Mit Leidenschaft haben die Bauern eine alte Tradition und diese selten gewordene bis zu 80 cm hoch wachsende Sorte vom Aussterben bewahrt. Die Piennolo-Tomate wird in den meisten Fällen nur für den Eigenbedarf angebaut. Ab Ende Juli ernten die Bauern vor deren vollständigen Reife von Hand die kleinen spitzen, feuerroten Tomaten in Trauben. Dann flechten sie die „pomodorini“ um einen zu einem Kreis gebundenen Spagat bis sich ein „piennolo“, eine mehrere Kilogramm wiegende Tomatendolde formt. Das Wort „piennolo“ leitet sich von „pendolo“ (Pendel) ab. Sie werden in einem trockenen, ventilierten Ambiente, häufig auf Dachböden, gelagert.

Der Unterschied zu anderen Tomaten

Bei guter Lagerung sind Tomaten in der Regel bis zu 14 Tage haltbar. Danach wird die Haut der Tomate dünner und schrumpelig – das Fruchtfleisch fällt zusammen. Nicht so bei der Piennolo-Tomate.
Der fruchtbare Vulkanboden, der künstlich nicht bewässert werden darf und markante Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht verursacht sowie die grosszügige Sonneneinstrahlung schenken den Piennolo-Tomaten den aromatisch süssen Geschmack. Dieser wird im Laufe der Zeit immer intensiver. Dank ihrer dicken, knackigen Schalen und des geringen Wasseranteils des festen Fleisches bleiben sie auch nach Monaten frisch und schrumpeln nur gering. Dadurch können die Piennolo-Tomaten bis April – oder solange Vorrat – frisch verzehrt werden.

Ein Produkt aus geschützter Herkunft (DOP-Denominazione di Origine Prodetta)

Die Pomodorini del Piennolo del Vesuvio DOP sind lokale Ökotypen der Lycopersicon esculentum Mill. Die DOP Produktion umfasst alle Gemeinden des Vesuvs inklusive des Gebietes des Vulkan-Komplexes Somma-Vesuvio. Die Piennolo-Tomate ist im nationalen Register der DOP Produkte seit dem 18.12.09. eingetragen.

Wo sind die Piennolo-Tomaten zu finden?

Ein Produzent hat sich besonders um seine „pomodorini del piennolo“ verdient gemacht. Casa Barone von Giovanni Marino ist der grösste biologisch arbeitende Betrieb im „Parco Nazionale del Vesuvio“ (Nationalpark des Vesuvs). Dort werden neben alten Rebsorten und seltenen Obstarten, diese besonderen Vesuv-Tomaten auf traditionelle Art geflochten und als kleiner „piennolo“ von circa 1,5 kg oder 3 kg ab dem Monat Oktober verkauft.

Verwendung der Piennolo-Tomaten
Pomodorini del Piennolo del Vesuvio DOP a grappolo bio

Die lange natürliche Konservierungsmöglichkeit beschert „frische“ Tomaten, auf die über Monate zurückgegriffen werden kann.

Zwei weitere Arten der Konservierung im Glas erhalten den unverkennbaren Geschmack der Tomaten.

Conservabiologica di pomodorini del piennolo del Vesuvio DOP tradizionale

Die in zwei Hälften der Länge nach geschnittenen reifsten „pomodorini“ werden von Hand in ein Glas abgefüllt und pasteurisiert.
Die „piennolo“ sind ideal für Pasta und Pizza.

Conservabiologica in salsa

Bei der zweiten Variante gelangen die ganzen Tomaten ins Glas, wobei eine dickflüssige Tomatensauce „passata al pomodoro“ hinzugefügt wird.
Die Piennolo-Tomatensauce eignet sich für Fleisch und Fischgerichte, welche einer besonders langen Kochzeit bedürfen.

Piennolo-Tomaten sind vielfach einsetzbar und verleihen den Gerichten das „gewisse Etwas“, das nach Sonne und Süditalien schmeckt. Nicht nur in der neapolitanischen Küche, wo die Piennolo-Tomaten unverzichtbare Zutaten sind, findet dieses „rote Gold“ eine vorzügliche Verwendung. Sie gewinnt zunehmend Bekanntheit in ganz Italien.

Teilnehmende unserer Food-Study-Tour nach Neapel erfahren Vorort im Gespräch mit Giovanni Marino aus erster Hand Interessantes zur Piennolo-Tomate. Zudem besteht die Möglichkeit eine kleine „piennolo“ von ca. 1,5 kg in einem speziellen Papp-Geschenkköfferchen zu erwerben.

 

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Nächste Foodwardtermine:

Anmeldeschluss Food-Study-Tour nach Neapel: 25. September 2012

CAS-Zertifikatsfeier 2012 in Casino Theater Zug: 23. Oktober 2012

Anmeldeschluss für nächsten CAS „Food Finance & Supply Chain Management“: 5. November 2012