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Das Potenzial von Agri-Photovoltaikanlagen in der Schweiz

Autor: Philipp Käppeli

Thema

Das Potenzial von Agri-Photovoltaikanlagen in der Schweiz

Ziel/ Fragestellung

Die Gesellschaft steht vor vielfältigen Herausforderungen. Neben dem Klimawandel, der zunehmend zu extremen Wetterereignissen, wie Dürreperioden und Starkregen, führt und somit eine Anpassung der Landwirtschaft erzwingt, ist in dicht besiedelten Ländern wie der Schweiz die Konkurrenz um Flächen mit anderen Nutzungen, wie dem Ausbau erneuerbarer Energien, ein zentrales Problem. Eine mögliche Lösung für diese Herausforderungen bietet die Agrophotovoltaik (APV), die landwirtschaftliche Produktion und die Erzeugung von erneuerbarem Strom platzsparend kombiniert. Die über den landwirtschaftlichen Flächen installierten Photovoltaikanlagen bieten neben der platzsparenden Stromproduktion auch Vorteile für die Anbaubedingungen. Dazu wurden drei Schwerpunkte analysiert. Im Zentrum standen die Rahmenbedingungen für Agri-PV in der Schweiz, die Wirtschaftlichkeit von Anlagen in Kombination mit der landwirtschaftlichen Produktion und schlussendlich die Bedeutung von Agri-Solaranlagen für den nationalen Strom-Mix.

Zusammenfassung

Die Schweiz verfügt aktuell noch über eine sichere Energieversorgung. Die wirtschaftlichen und technologischen Erneuerungen führen derzeit auch durch politische Unstabilitäten zu Veränderungen der Märkte. Der Strombedarf der Schweiz steigt gemäss den Berechnungen des Bundes von heute 60TWh/a auf 80TWh/a bis 2050. Davon müsste zirka 10 % mit Agri-PV-Anlagen gedeckt werden, was rund 4.6 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche (LN) darstellt. Dies entspricht der Grösse des Kantons Obwalden. Die Energiestrategie 2050 des Bundesrats führt dazu, dass neben der Klimastrategie und der Netto-Null-Zielsetzung die Energiewirtschaft neu ausgelegt wird.

Die Biodiversität in Kombination mit Agri-PV-Anlagen ist zentral und kann positiv beeinflusst werden, obwohl die Forschung und Wissenschaft hier ganz am Anfang steht. Die Forschungsanstalt Agroscope betreibt verschiedene Projekte mit agronomischen Kulturen, welche in der ersten Phase die Lichtdurchlässigkeit im Zusammenhang mit der pflanzlichen Photosynthese erforscht, um auch die gesetzlichen Anforderungen der höheren Produktivität erforschen zu können. Die Reduktion von Bewässerungsbedarf, die Beschattung vor Hitze und der Schutz der Kulturen vor Starkniederschlägen und Hagel sind weitere zentrale Forschungselemente. Nach dieser Beurteilung könnten Agri-PV-Anlagen sehr wohl eine Relevanz für den Schweizer Strommix bekommen. Entscheidend sind schlussendlich die erwähnten Faktoren der Kombination mit der landwirtschaftlichen Produktion und der Volatilität des Strompreises im Verhältnis der Gestehungskosten.

Persönliche Ziel/Erfahrungen

Die Fragestellung der Arbeit empfand ich nach der Bearbeitung, weiterhin als sehr interessant. Der Grund war sicherlich die Aktualität und der nahe Bezug zu Job und Weiterbildung.

„Die Weiterbildung zum MAS in Excellence in Food hat mich durch ihre hohe Anwendungsorientierung und den praxisnahen Ansatz überzeugt. Besonders wertvoll ist, dass das EIF-WB-Programm das erste Weiterbildungsangebot, welches die gesamte Wertschöpfungskette – von der Primärproduktion bis zum fertigen Produkt – abdeckt. Diese ganzheitliche Betrachtung, ‚from stable to table‘, hat mir wertvolle Einblicke und neue Perspektiven eröffnet, die ich direkt in meinen beruflichen Alltag integrieren kann.“

Aktuelles Arbeitsumfeld

Ich arbeite weiterhin als Unternehmer in der Primärproduktion mit verschiedenen Mandaten in der verarbeitenden Lebensmittelindustrie.