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Geisterküchen beschleunigen die Digitalisierung

Ein Beitrag von Patrick Lütolf - Leiter CAS "Digital Food Competencies"

Zu Hause Gemüse rüsten, Karotten schälen und Fleisch schmoren? Während dem «Lockdown» war Gemüse in den Läden teils komplett ausverkauft. Viele haben während dieser Zeit zum Rüstmesser gegriffen. Meist ziehen wir jedoch, nach einem Tag an der Arbeit mit vielen MS-Teams oder ZOOM Meetings und einer überquellenden Mailbox, die Schere dem Rüstmesser vor. Statt lange in der Küche zu stehen, lüften wir den Kopf lieber beim Joggen oder im Yoga durch oder treffen uns mit Freunden.

«Die Vorteile, wie auch die Grenzen der Digitalisierung werden momentan sichtbarer denn je.»

Das Essverhalten befindet sich in einem grundlegenden Wandel und fordert uns Foodfachleute. Die Kunden sind uns teilweise voraus. Sie lassen sich frisch zubereitete Mahlzeiten nach Hause liefern. Das geht bequem mit ein paar Klicks auf dem Smartphone. Dem Trend zu bewusster Ernährung kommen die Anbieter entgegen -von glutenfrei bis vegan, alles lässt sich bestellen. Die digitale Transformation läuft. Die aktuelle Situation beschleunigt diesen Prozess. Die Vorteile, wie auch die Grenzen der Digitalisierung werden momentan sichtbarer denn je. Direkte, zwischenmenschliche Beziehungen, zur gemeinsamen Lösungserarbeitung, kann die Digitalisierung zum Glück nicht ersetzen. Nur echte, kollaborative Zusammenarbeit, gepaart mit den richtigen Tools der Digitalisierung befähigen uns heute zu Top-Leistungen.

«Warum lohnt es sich, sich mit diesem Thema zu beschäftigen?»

Im Herbst 2020 startet, nach erfolgreicher Erstdurchführung, wiederholt der CAS Digital Food Competencies. Das erste Modul des CAS thematisiert genau diese Transformation. Wie gelingt mir diese Transformation? Was muss ich dafür tun? Warum lohnt es sich, sich mit diesem Thema zu beschäftigen? Die «7 Design Skills», welche im ersten CAS Modul präsentiert, geschult und angewendet werden, tragen massgeblich dazu bei, Antworten auf obige Fragen zu finden. Dazu erarbeiten die Teilnehmenden unter anderem eine individuell auf ihr Problem zugeschnittene Design Challenge. Diese wird im Anschluss kollaborativ im Team weiterentwickelt.

«Noch mag das Geschäft mit der Lieferung warmer Mahlzeiten Beigemüse sein.»

Trägheit können wir uns nicht leisten. Noch mag das Geschäft mit der Lieferung warmer Mahlzeiten Beigemüse sein. Das zeigt jüngst die Schliessung des rein digitalen Geisterrestaurants «Kinky Kurry» aus Zürich. In Metropolen wie Paris oder London sind solche «Ghost Kitchens» seit Jahren hoch im Kurs und Fachleute prophezeien, dass es sich um das Gastro-Modell der Zukunft handeln könnte. Das Gleiche galt vor zehn Jahren für den Versandhandel von Kleidern. Heute schliesst wegen der digitalisierten Onlinekonkurrenz ein Modegeschäft nach dem anderen seine Türen.

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