Wird die Welt nach Corona eine andere sein? Gibt es überhaupt ein «nach Corona» oder werden wir mit diesem Virus (und anderen Viren) leben lernen müssen? Viel wird zurzeit darüber spekuliert, niemand hat eine Antwort.
Und was geschieht mit unseren Einkaufsgewohnheiten bezüglich Lebensmittel? Es galt bisher als Tatsache, dass das Online-Shopping zwar bei Büchern, Kleidern oder Elektronikgeräten massiv an Bedeutung gewinnt und zunehmend den stationären Handel verdrängt, dass diese Entwicklung aber für Lebensmittel nicht gilt. Trotz benutzerfreundlicher Online-Shops mit grossem Sortiment und flexiblen Liefermöglichkeiten, trotz mehrfach angekündigten Markteintritts von Branchenriesen wie Amazon ins Lebensmittelgeschäft – der Online-Anteil beim Food dümpelte bei unter zwei Prozent.
Und nun das: Die grossen Lebensmittel-Onlineshops in der Schweiz teilen mit, dass sämtliche Lieferfenster für die nächsten Wochen ausgebucht seien – noch vor wenigen Wochen völlig undenkbar. Dies ausgerechnet in der Lebensmittelbranche, deren stationäre Läden – im Gegensatz zu allen anderen – ja nicht einen einzigen Tag schliessen mussten. Tausende Haushalte machen gerade die Erfahrung, wie praktisch die Zustellung auch von Food-Produkten direkt an die Haustür ist, wie gut die Lieferung klappt und dass das Gemüse genau so frisch ist wie im Laden. Ist es realistisch, dass dies nicht auch in der Zukunft Spuren in unserem Einkaufsverhalten hinterlassen wird?
Zahlreiche Unternehmen entdecken in diesen Tagen die Vorteile des Arbeitens zuhause. Die Nutzung von Videokonferenz-Software explodiert, die finanziellen und ökologischen Nebeneffekte wie geringerer Büroraumbedarf und tiefere Mobilitätskosten sind massiv, und man erkennt verwundert: Die Büro-Arbeitswelt funktioniert auch ohne vollgestopfte Intercity-Züge zwischen Bern und Zürich. Doch was bedeuten die Formen von «New Work» für die Mittagsmenüs in der Beiz, die Kantinen in den Bürotürmen, die Take-Away-Angebote am Bahnhof?
Steigende Arbeitslosenzahlen, gigantische Staatsverschuldung, schwarze Löcher in der Altersvorsorge – die wirtschaftlichen Perspektiven sind nicht erfreulich. Verunsicherung und tendenziell sinkende Kaufkraft bremsen den Konsum. Billigprodukte könnten vermehrt in den Einkaufswagen landen. Gleichzeitig erhält die Globalisierungsskepsis einen Schub, und man sucht Sicherheit in regionalen Produkten. Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln hat in den letzten Wochen massiv zugenommen, Hofläden waren manchmal ebenso ausverkauft wie die Online-Shops. Werden wir in Zukunft noch vermehrt eine Polarisierung zwischen «so-billig-wie-möglich» einerseits und Nachhaltigkeit und Regionalität andererseits erleben?
Die gegenwärtige Situation hat einmal mehr gezeigt, dass die Lebensmittelwirtschaft als Ganzes die vielleicht stabilste aller Branchen ist. Die Wege aber, über welche die Nahrungsmittel von der Produktion bis in die Bäuche der Konsumentinnen und Konsumenten gelangen, wandeln sich. Mit diesen Transaktions-Schnittstellen und deren Veränderungen beschäftigt sich unser CAS «Food Product and Sales Management». Seine Inhalte sind aktueller denn je. Die nächste Durchführung startet im September 2020.
Und Brandaktuell: Onlinehändlerbefragung 2020 im Bereich Digital Food
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- Infoabend foodward Excellence in Food: Online am 18.6.2020
- Start CAS Product and Sales Mangement: 10.9.2020; Anmeldeschluss mit Frühbucherrabatt (5%): 10.06.2020, Anmeldeschluss: 10.08.2020
- Start CAS Digital Food Competencies: 5.11.2020; Anmeldeschluss mit Frühbucherrabatt (5%): 05.08.2020, Anmeldeschluss: 05.10.2020
- Geplante 10 Jahres Party am 28.8.2020 – offline!