Ein Beitrag von Dr. Deborah Scharfy, Modulleiterin „Nachhaltigkeit in Food-Unternehmen“
Superfoods, vegane Ernährungszutaten und Rezepte-Blogs auf Youtube spriessen momentan wie Pilze aus dem Boden. Jeder kann heutzutage seine eigenen Ideen und Empfehlungen auf verschiedensten Kanälen an Interessierte weitergeben. Dass nicht alles punkto Ernährung und Gesundheit stimmt, was da so vor allem in Eigenwerbung kommuniziert wird, muss man selber (mit gesundem Menschenverstand oder Recherche) herausfinden. Die Entwicklung verdeutlicht aber, dass nachhaltige und gesunde Ernährung einen sehr hohen Stellenwert erreicht hat.
Dabei haben Lebensmittel längst nicht mehr nur die Aufgabe uns satt zu machen und gesundheitlich unbedenklich zu sein. Liefert mir ein Lebensmittel die Nährstoffe, die auf der Packung angepriesen werden? Ist es gut für mich und die Umwelt? Halten Unternehmen die Produktionsversprechen ein? Sind sie nur ökologisch oder auch sozial engagiert? Nicht von ungefähr wurde in den meisten Ländern irgendwann eine Form des Konsumentenschutzes eingerichtet. Um die Konsumenten über schädliche Inhaltsstoffe, Nebenwirkungen oder falsche Versprechungen aufzuklären. Der neueste Fall – Fipronil-Rückstände in Eiern – zeigt erneut, wie wichtig die grundlegenden Lebensmittelsicherheitskontrollen sind.
Die Sicherheit von Lebensmitteln ist ein Aspekt, auf den Konsumenten und Unternehmen sehr aufmerksam sind. Denn der Aufbau einer Kundentreue für ein Produkt oder eine Marke braucht Zeit, ist aber schnell zerstört – die Analogie zum langsam wachsenden aber schnell gefällten Baum passt da recht gut. Nun ist unsere Gesellschaft so weit, dass neben Sicherheit von Lebensmitteln auch die ökologische und soziale Verträglichkeit eine immer wichtigere Rolle bei der Kaufentscheidung spielt. Das ist eine sehr positive Entwicklung, denn es bedeutet, dass die Konsumenten wieder mehr Verantwortung übernehmen. Verantwortung für die eigene Gesundheit, Verantwortung für die Produktionsweisen der Lebensmittel und deren ökologischen Folgen sowie Verantwortung für die Gesellschaft. Das hört sich sehr gut an. Die Umsetzung ist aber alles andere als einfach.
Woher weiss ich, wie ein Lebensmittel produziert wurde und noch schwieriger, woher weiss ich, ob ein Unternehmen verantwortungsbewusst handelt? Lebensmittel-Unternehmen sehen sich mehr und mehr gefordert, ihr unternehmerisches Verantwortungsbewusstsein unter Beweis zu stellen. Möglichkeiten dazu gibt es verschiedene. Nachhaltigkeitsberichte, externe Wirkungsanalysen und Ökobilanzierungen sind Beispiele für extern kommunizierbare Prozesse. Change Management, sustainable supply chain management und der Umgang mit Zielkonflikten sind Beispiele für interne Prozesse, die meist nicht nach aussen kommunizierbar sind, aber die Grundlage für nachhaltige Prozesse in Unternehmen darstellen. Für Normalsterbliche sind dies meist unbekannte Unternehmenskonzepte bzw. überfordernde Informationen beim nachhaltigen Lebensmitteleinkauf. Für smarte Entscheidungsträger und Wissbegierige sind sie aber die Anspruchsbelege der Wahl oder wie man auch sagen könnte, das «Superfood der Nachhaltigkeitsszene». Wer sich in diesen Themen vertiefen möchte, kann dies im Modul «Nachhaltigkeit in Unternehmen» tun, das im Frühjahr 2018 wieder durchgeführt wird. Den Frühbucherrabatt von 5% gibt es bei Anmeldung zum Modul bis zum 22. Dezember 2017.
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23.11.2017; LM-Tagung Wädenswil – „Verpackung der Zukunft“
Nächster Info-Abend: 7.11.2017, Wädenswil