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Wo macht Digitalisierung Sinn?

Sehr geehrte foodward-Community,

am 31.05.2016 fand der foodwardCircle zum Thema „Digitalisierung der Lebensmittelbranche“am Praxisbeispiel „Gate Gourmet“ statt.

Oliver Fischer, Director Culinary Excellence von Gate Gourmet zeigte eine spannende Brücke zwischen Theorie und Praxis auf.

Im Januar diesen Jahres hat sich das WEF in Davos mit dem Thema Industrie 4.0 befasst, dabei handelt es sich um ein Projekt was industrielle Prozesse mit modernster Informationstechnologie verzahnen soll. Seitdem wird viel geschrieben und diskutiert in welcher Form sich die Arbeitswelt verändert. Mit einem Augenmerk auf die Lebensmittelbranche lässt sich feststellen, dass entlang der gesamten Wertschöpfungskette Food viele Tätigkeiten bereits digitalisiert worden sind. Das betrifft vor allem Routinetätigkeiten und kopierbare Prozesse.

Was zum einem Sicherheit und Effizienz steigert bringt zum anderen stark veränderte Jobprofile.

Eine Studie der Oxford Martin University hat mehr als 700 Jobs in den USA kategorisiert und deren Anfälligkeit auf Digitalisierung analysiert, hier eine Auswahl food-relevanter Jobs:

foodjobs

 

 

 

 

 

 

 

 

(Quelle: http://www.oxfordmartin.ox.ac.uk/downloads/academic/The_Future_of_Employment.pdf
Anmerkung: „Cook“ heisst Hilfskoch oder Commis)

Je einseitiger und routinierter ein Job ist, desto eher ist die Wahrscheinlichkeit der Verdrängung durch Automatisierung und neue Technologie.

Auch der Professor des MIT Erik Brynjolfsson vergleicht dieses technologische Zeitalter, die Digitale Revolution mit der Industriellen Revolution:

In den letzten 250 Jahren hat die Erfindung der Dampfmaschine, der Elektrizität und des Computers den Menschen harte Arbeit erleichtert und zu Wachstum verholfen. Heute erleichtert die Technologie das Denken und die Entwicklung der Digitalisierung ist exponentiell. So kann zum Beispiel eine Playstation von heute mehr als der Supercomputer 1966.

Brynjolfsson ist positiv in Bezug auf die Digitalisierung der Arbeitswelt und plädiert für den Einsatz der Technologie im Team mit konkurrenzlosen menschlichen Fähigkeiten: die differenzierte und tiefe Wahrnehmung, das Handling von unregelmässigen Gegenständen und Situationen, kreative und soziale Intelligenz.

Oliver Fischer verdeutlicht dies mit Beispielen aus der Praxis von Gate Gourmet. Wer sich auf dem Weg zur Digitalisierung begibt sollte immer 3 Dinge vor Augen haben:

  • Je höher der Standardisierungsgrad eines Angebotes, desto höher der Nutzen von Digitalisierung
  • Entspricht der durch Digitalisierung angestrebte Mehrwert dem Kundenversprechen und –Wunsch? (Kosten-/Nutzen)
  • Ist die Digitalisierung eine Ergänzung/Verbesserung der vorhandenen Kompetenzen oder bloss eine Ergänzung?

Wir danken dem Team bei Gate Gourmet für den interessanten Austausch!

Let’s keep on talking…

Das foodwardCircle Team