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Wie stark belastet mein Essen die Umwelt?

Die Klimabelastung, die eine Person in der Schweiz durch ihre Ernährung jährlich verursacht, entspricht den Auswirkungen einer Autofahrt von Zürich nach Afghanistan. Dabei ist insbesondere der Konsum von Fleisch-, Fisch- und Milchprodukten mit relevanten Umweltbelastungen verbunden.

Ein Blog von Lea Eymann und Matthias Stucki, Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen 

Die Bereitstellung unserer Nahrungsmittel verursacht eine Vielzahl verschiedener Umweltbelastungen. Vom landwirtschaftlichen Anbau bis hin zur Entsorgung abgelaufener Lebensmittel werden Schadstoffe in die Umwelt emittiert und Ressourcen verbraucht. Mit einer Ökobilanz werden die Umweltwirkungen dieser Emissionen und Ressourcenverbräuche analysiert und bewertet. Als mögliche Indikatoren können dabei der Primärenergieverbrauch und die Treibhausgasemissionen herbeigezogen werden.

In der Schweiz ist die Bereitstellung der konsumierten Nahrungsmittel mit einem Primärenergiebedarf von 12 MWh und mit Treibhausgasemissionen von 2.1 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Person und Jahr verbunden. Die Klimawirkungen der Ernährung entsprechen damit denjenigen einer Autofahrt von 6‘600 km. Zum Vergleich: Alle Schweizer zusammen legen umgerechnet 140‘000 Mal pro Jahr die Distanz von der Erde zum Mond zurück. Dabei sind die Klimawirkungen der Ernährung zu 26% auf den Konsum von Fleisch und Fisch zurückzuführen, weitere 22% gehen auf das Konto von Milchprodukten und Eiern. Auch der Konsum von Getränken spielt eine wichtige Rolle (12% der Klimawirkungen der Ernährung), wobei insbesondere Alkoholika und Kaffee zur Umweltbelastung beitragen.

Distanz

Die Klimabelastung, die eine Person in der Schweiz durch ihre Ernährung jährlich verursacht, entspricht den Auswirkungen einer Autofahrt von Zürich nach Afghanistan (2 t CO2-eq.). Daten basierend auf Jungbluth et al. (2012), Bild: Armin Mühlematter

Bezogen auf den Gesamtkonsum ist die Ernährung für 16% des Treibhauspotenzials verantwortlich und verursacht damit fast gleich viele Treibhausgasemissionen wie die Mobilität. Während die Ernährung damit zu den Konsumbereichen mit den grössten Umweltwirkungen zählt, bieten sich in diesem Bereich gleichzeitig viele Optimierungsmöglichkeiten.

Wie diese aussehen und sich umsetzen lassen können ist ein Bestandteil, des im Herbst startenden CAS in „Food Responsibility“. Namhafte Referenten aus Forschung und Praxis erklären die Handhabung von der Ökobilanzierung bis hin zur Optimierung von Ernährungskonzepten – von der Beschaffung zur Verarbeitung bis zum Konsum.

Infos und Anmeldung unter: https://foodward.ch/weiterbildungsprogramm-excellence-in-food

Nächster Termin:  Infoabend: Do 26. September 2013, 18.30 Uhr in Wädenswil – www.foodward.ch/Infoabende

 

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Quellen zum Blogbeitrag und weitere Infos unter:

Jungbluth, N., & Itten, R. (2012). Umweltbelastungen des Konsums in der Schweiz und in der Stadt Zürich: Grundlagendaten und Reduktionspotenziale. (). Zürich: ESU-services GmbH im Auftrag der Stadt Zürich (unpublished).

Jungbluth, N., Itten, R., & Stucki, M. (2012). Umweltbelastungen des privaten Konsums und Reduktionspotenziale. (). Uster, CH: ESU-services Ltd. im Auftrag des BAFU.

http://www.energie-experten.ch/Wissen/Ressourcen/Umweltbelastungen-Schweizer-Haushalte

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Wädenswiler Lebensmitteltagung der ILGI

„Nachhaltigkeit und Energie in der Lebensmittelkette“

14. November 2013

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